Johann Christian Konrad von Hofmann

Die heilige Schrift neuen Testaments zusammenhängend untersucht *



1. Teil: Die Aufgabe. Untersuchung der einzel. neutestamentl. Schriften. Der erste Brief Pauli
an die Thessalonicher. Der zweite Brief Pauli an die Thessalonicher.


2. Teil, 1. Abt.: Der Brief Pauli an die Galater.

2. Teil, 2. Abt.: Der erste Brief Pauli an die Korinther

2. Teil, 3. Abt.: Der zweite Brief Pauli an die Korinther

3. Teil: Der Brief Pauli an die Römer

4. Teil, 1. Abt.: Der Brief Pauli an die Epheser

4. Teil, 2. Abt.: Die Briefe Pauli an die Koloser und an Philemon

4. Teil, 3. Abt.: Der Brief Pauli an die Philipper

5. Teil: Außerbiblisches über des Paules letzte Lebenszeit. Geschichtl. Bezeugung der paulin.
Briefe. Der Brief an die Hebräer

6. Teil: Die Briefe Pauli an Titus u. Tomtheus

7. Teil, 1.Abt.: Der erste Brief Petri Die Priefe Pauli. Judä und Jakobi

7. Teil, 2. Abt.: Der zweite Brief Petri und der Brief Judä

7. Teil, 3. Abt.: Der Brief Jakobi

7. Teil, 4. Abt.: Geschicht. Bezeugung der Briefe Petri, Judä und Jakobi

8. Teil: Das Evangelium des Lukas

9. Teil: Zusammenfass. Untersuchung der einzel. Neutestamentl. Schriften.
Nach Manuskr. u. Vorlesungen bearb. von W. Volck

10. Teil: Die bibl. Geschichte neuen Testaments

11. Teil: Biblische Theologie des neuen Testaments

9., 10. und 11. nach Manuskr. u. Vorlesg. bearbeitet v. W. Volck




* Für den Werdegang und die Abfassung seiner Schriften hat für Zündel der Exeget Johann C. K. v. Hofmann eine besondere Bedeutung - Zeitgenossen berichten, daß für Zündel sowohl J. C. Blumhardt als auch J. C. K. v. Hofmann ihm für das Verständnis, für die Auslegung der Evangelien etwa gleich wichtig waren.

Zündel: Aus der Apostelzeit, neue Ausg. Seite 374/375:

"An diese allgemeine, rechtfertigende Beleuchtung des wissenschaftlichen Bibellesens muß ich eine individuelle knüpfen in bezug auf die spezielle Schule, welcher ich mein exegetisches Wissen verdanke. Dies zu tun befriedigt in erster Linie bei mir ein Herzensbedürfnis, das Bedürfnis, meinen Dank auszusprechen für das, was Gott unserer Kirche durch Hofmann geschenkt. Es sei mir ein Geständnis erlaubt. Nachdem mein Versuch, meinen väterlichen Freund Johann C. Blumhardt [1805 - 1880] durch Zeichnung seines Lebensbildes ins Licht zu stellen, mit so außerordentlichem Erfolg gesegnet war, gelüstete es mich, eine Ehrenrettung des Schriftgelehrten Johann C. v. Hofmann [1810 - 1877] zu versuchen
und durch Übersetzung eines oder mehrerer seiner Kommentare ins Allgemeinverständliche die Aufmerksamkeit meiner Berufsgenossen in höherem Grade, als es bis jetzt der Fall zu sein scheint, auf seine Schriften zu lenken.
Drei Dinge dürften es sein, die einer weiteren Anerkennung der Leistungen Hofmanns hindernd im Wege standen:
1. Sein rücksichtslos harter und verwickelter Stil, der erst nach langer Arbeit durch die Schärfe seiner Präzision entschädigt. 2. Die peinliche Gewissenhaftigkeit, mit welcher er jede von ihm abweichende Erklärung oder Übersetzung mit dem Leser in sorgfältige Erwägung zieht; und 3. die fast einsiedlerische Freiheit seines Erforschens von allem,
was nicht Bibel, und zwar Bibel im Urtext, ist. Er denkt in der Sprache des Urtextes, wie er ja die letzten Tage seines Lebens in den Fieberphantasien nur noch Hebräisch geredet hat. Manches scheint gezwungen zu sein, meist aber
mehr für den, der deutsch denkt und dann ins Griechische übersetzt, als für den, der griechisch denkt, manches auch bloß darum, weil es neu ist. Aber selten finden wir diese mikroskopische Untersuchung und Abwägung der
Partikeln, der lexikalischen Begriffe, der grammatischen Feinheiten usw. wie bei ihm und namentlich diese unerbittliche Abweisung aller bloß halben Lösungen.
Durch diese Treue büßt er oft den Glanz der Resultate ein; vergleicht man z.B. Holstens schlanken, eleganten, klaren Plan des Römerbriefs mit dem prosaischen, teilweise unharmonischen Hofmanns, dessen völlige Richtigkeit immerhin
fraglich sein mag, so steht der letztere im Schatten. Mir fielen dabei schon die Molekulargewichte der Grundstoffe ein, für die man uns in unserer Jugend so prächtig einfache Verhältnisse: 1, 2, 3, 4 usw. gab; da war alles so luzid, so
philosophisch klar. Seither aber haben sich, so scheint es, an die meisten dieser einfachen Zahlen häßliche, winzige Dezimalbrüche angeheftet; sie zerstören unbarmherzig die Eleganz, aber sie haben einen zähen Rechtstitel: sie sind wahr. und - was auch nicht geringzuschätzen ist - sie versprechen unermeßliche Einblicke in weitere Tiefen der Wahrheit. Aber etwas bedauere ich, wohl mit allen anderen, eine Grenze der Leistungen, ja vielleicht des Könnens Hofmanns:
Wenn er das einzelne mit peinlicher Sorgfalt erforscht, es in kleinere Gruppen zusammengefügt und unermüdlich wieder den Zusammenhang der Gruppen untereinander uns klargemacht hat, dann ist er fertig. Den Genuß einer fruchtbaren
Folgerung aus den Einzelgedanken oder den Genuß eines Überblicks über die ganze Landschaft - ich weiß nicht, versagt er ihn nur dem Leser, oder versagt er ihn sich selbst? Daraus ist die sonderbare Meinung entsprungen, er sei
nicht erbaulich. Es ist dies nur insofern wahr, als die Resultate seines Forschens in fest in sich geschlossenem Zusammenhang ein System der biblischen Gedanken bilden, das einer Großzahl heutiger vermeintlich christlicher Gedanken in einer Weise gegenübersteht, daß diese beiden Parteien sich fremdartig anschauen, so daß es manchem Leser Hofmanns schwer, ja fast unmöglich sein mag, einen neu gewonnenen Einzelgedanken friedlich in die Summe seiner bisherigen Gedanken einzugliedern. Meine Versuche, auch bei anderen Exegeten, ähnlich wie bei Hofmann, in die Schule zu gehen, endeten - ich gestehe es - meist mit der Rückkehr zu dem letzteren; dies sage ich in vollem Bewußtsein, etwas sehr Unmaßgebliches zu sagen, aber aus Pflicht des Dankes und nicht ohne den Wunsch, etwas dazu beizutragen, daß der eine oder andere sich an die schwere, aber lohnende Arbeit mache, Hofmanns Werke zu studieren. Den meisten der von Luther abweichenden Übersetzungen, sowohl die, die ich gebracht habe, als die, die ich noch bringen werde, liegt die Arbeit Hofmanns zugrunde."
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